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Freimaurerei und Geschlecht

Geschlechtertrennung

Öffentlich wird vornehmlich die zahlenmäßig weitaus stärkere Freimaurerei der Männer wahrgenommen. Weniger bekannt ist, dass es seit über 100 Jahren eine eigenständige Freimaurerei der Frauen gibt. In jüngster Zeit entwickelt sich diese gerade in Deutschland besonders dynamisch, was der Freimaurerei allgemein frische Anstöße gibt.

Die Tatsache, dass Männerlogen keine Frauen als Mitglieder zulassen, wird als Beleg für einen angeblich rückständigen, männerbündischen Charakter der Freimaurerei jenseits zeitgemäßer Gleichberechtigung der Geschlechter angeführt. Gleiches gilt sinngemäß für Frauenlogen. Die vielfältigen Erläuterungen der Freimaurerei dazu drangen in der Öffentlichkeit nicht durch, denn ihr Verständnis setzt Wissen um das Wesen der Freimaurerei selbst voraus, in dem sich die Gründe dafür finden.

In der Loge, die den Charakter eines Schutzraums hat, pflegen die Brüder – oder die Schwestern in der Freimaurerei der Frauen – einen sehr vertrauten, freundschaftlichen, bemerkenswert offenen Umgang miteinander. Diese besondere Beziehung ist für das „Funktionieren“ der Freimaurerei unerlässlich. Kaum ein Mensch kann sich aber von geschlechtsspezifischen Unarten freisprechen, die Offenheit und Vertrauen in der Loge gefährden. Innerhalb der Freimaurerei beiderlei Geschlechts wird es daher in der Regel als sehr weise akzeptiert, nur reine Männer- bzw. Frauenlogen zuzulassen. Die Freimaurerei bezieht hier als dauerhaft erfolgreiches Konzept die Unzulänglichkeit des Menschen von vornherein mit ein. Die Gleichheit aller Menschen unabhängig auch von ihrem Geschlecht bleibt uneingeschränkt freimaurerische Grundüberzeugung.

Es gibt auch einige wenige gemischtgeschlechtliche Freimaurerlogen. Deren Zuspruch aber stagniert auf niedrigem Niveau.

Zu der Frage, ob und in welchem Umfang Männer- und Frauenlogen Umgang miteinander pflegen sollen, hat sich als Konsens verfestigt, dass informelle Kontakte zu Themen beiderseitigen Interesses, Organisatorisches etwa, wünschenswert und zu fördern sind. Gegenseitige Besuche von Logenarbeiten aber sollen ausgeschlossen bleiben. Die Englische Großloge UGLoE bedroht Abweichungen mit Irregularität.

Homosexualität

Homosexuelle Männer werden heute zumeist problemlos in Männerlogen aufgenommen. Gleiches gilt für homosexuelle Frauen und Frauenlogen.

Geschlechtsumwandlung und drittes Geschlecht

Bei Aufnahmen orientiert sich die Freimaurerei am Gesetz, also an der Geschlechtsangabe im Personalausweis. Schließt ein Mann, der bereits Mitglied einer Männerloge ist, eine Umwandlung zur Frau ab, bleibt es ihr überlassen, in der Loge zu bleiben oder in eine Frauenloge zu wechseln. Sinngemäß gleich gehen Frauenlogen damit um.

Zum dritten Geschlecht „divers“, das gesellschaftlich heute weitgehend anerkannt und im deutschen Personenstandsrecht verankert ist, hat die Freimaurerei aktuell noch keine offizielle Stellung bezogen.

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