Wie wir arbeiten
Tempelarbeiten
Die Tempelarbeiten sind die bekanntesten, aufgrund der Verschwiegenheit der Brüder aber auch die am wenigsten verstandenen freimaurerischen Arbeiten. Das festliche Ritual hilft uns, uns durch das Ausblenden der im modernen Alltag unvermeidlichen Selbstbezogenheit zu verlieren und ermöglicht uns so, uns auf einer höheren Ebene neu zu finden. Tempelarbeiten bilden den Kern der Logenarbeiten und sind unser wertvollstes Werkzeug.
Ein Rat!
Wortlaut und Erleben eines Rituals trennen Welten. Wir raten davon ab, dem Wortlaut eines Rituals in öffentlich zugänglichen Quellen im Internet nachzuspüren, solange man für sich nicht ausschließen kann, irgendwann einmal dem Freimaurerbund beizutreten. Unser Ritual wird von einem neuen Bruder um so intensiver empfunden, je weniger er zuvor davon weiß.
Tempel
Tempelarbeiten finden hinter verschlossenen Türen statt, in der Regel in einem der beiden Tempel in der Welckerstraße. Solange die Anwesenheit von Nicht-Freimaurern ausgeschlossen werden kann, kann eine Tempelarbeit aber prinzipiell überall stattfinden. Diese Arbeit wird dann als Feldloge bezeichnet.
Ritual
Die Loge „Emanuel zur Maienblume“ arbeitet nach dem zeitlos eleganten „Schröder-Ritual“, das, vom „Emanuel“-Bruder Friedrich Ludwig Schröder federführend verfasst, in unsere Loge entstand. Dieser Katechismus bietet Tempelarbeiten in den Graden Lehrling, Geselle und Meister. Zugelassen sind nur die Brüder des jeweiligen Ritualgrades oder höhere Grade.
Kleidung
Zu den Tempelarbeiten erscheinen die Brüder ausnahmslos im dunklen Anzug, Zylinder, mit weißer Krawatte oder Fliege sowie mit weißen Handschuhen, angetan mit dem Logen-Bijou und versehen mit dem Schurz ihres jeweiligen Grades. Hier wird das freimaurerische Bestreben sichtbar, sich auf einem möglichst hohen Niveau zu begegnen, statt sich, wie so oft im profanen Leben, auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen.
Musik
Eine große Rolle spielt bei Tempelarbeiten auch die Musik. Zu besonderen Arbeiten wird sie oft live von Klavier und Gesangsstimme vorgetragen. Sonst wird meist auf Musikkonserven zurückgegriffen. Dem feierlichen, ernsthaften Charakter der Tempelarbeiten entsprechend, kommt die aktuelle Hitparade eher nicht zum Zuge. Bisweilen kann jedoch auch populäre Musik bekannter Interpreten das Konzept einer Tempelarbeit wirksam unterstreichen.
Zeichnung
Kern der Tempelarbeit ist in der Regel eine sogenannte Zeichnung, der Vortrag eines Bruders, an dem dieser meist über einen längeren Zeitraum gewissenhaft arbeitet. Darin wird ein freimaurerisches, philosophisches oder ihn einfach aktuell bewegendes persönliches Thema gründlich beleuchtet. Ziel der Auseinandersetzung von Autor und Zuhörern mit dem Thema ist stets die menschliche Weiterentwicklung. Neben Fakten und Intellekt haben Emotionen, unauflösbares Nicht-Wissen oder ganz einfach Zweifel hier ihren völlig gleichberechtigten Platz.
Zeichnungen stehen als Bestandteil der Tempelarbeit für sich und werden danach nicht diskutiert. Jeder Bruder nimmt das Gehörte mit, und setzt sich individuell damit auseinander. Stimmt der Vortragende zu, wird der Text zum Nachlesen auf der internen, besonders gesicherten und nur „Emanuel“-Brüdern zugänglichen Logen-IT bereitgestellt.
Werkabende
Etwa alle zwei Monate findenden Werkabende statt. Der Werkmeister der Loge gibt ein freimaurerisches oder philosophisches Thema vor und moderiert die sich dazu in der Loge „Emanuel“ meist schnell und lebhaft entspinnende Diskussion. Diese freilich verläuft stets in den wohlgeordneten Bahnen unserer einzigartigen freimaurerischen Gesprächskultur, die jeden einzelnen Bruder ohne Druck dazu ermutigt, Beiträge aus Sicht seiner eigenen lebenslangen Erfahrung beizusteuern.
Werkabende dienen der vertieften Betrachtung wichtiger Fragen der menschlichen Weiterentwicklung und unseres freimaurerischen Selbstverständnisses. Sie sind zudem Foren der Weitergabe freimaurerischen Wissens, zu dem erfahrene Brüder einzigartige Beiträge liefern.
Bruderabende und Kerzengespräche
Auf Bruderabenden und bei Kerzengesprächen, die ebenfalls seltener stattfinden als beispielsweise Tempelarbeiten, werden weniger intellektuelle als vielmehr emotionale oder persönliche Themen bearbeitet. Hier kommen genuin freimaurerische Techniken zum Einsatz, die der Ganzheit des Menschen aus Geist, Körper und Seele Rechnung tragen, ohne den einzelnen Bruder in irgendeiner Weise zu bedrängen.
Gästeabende
Gästeabende werden zwei bis drei Mal im Halbjahr angeboten. Sie geben Suchenden Gelegenheit, Brüder der Loge „Emanuel zur Maienblume“ kennenzulernen und alle Fragen rund um Loge und Freimaurerei zu stellen. Auch die Loge lernt so den Gast kennen. Über den Ablauf dieser Abende wollen wir hier nicht zu viel verraten. Wir freuen uns auf Ihre Neugier!
Gäste melden sich bitte zeitig bei unserem Gästesekretär an, am bequemsten mithilfe des Kontaktformulars dieser Webseite.
Gästesekretär der Loge „Emanuel zur Maienblume“
Vereinstreffen
Als Verein hält die Loge jährlich eine Mitgliederversammlung ab. Das operative Beschlussgremium der Loge, der Beamtenrat, tagt regelmäßig. All das ist organisatorisch notwendig und demokratisch geboten, aber nicht Teil der genuin freimaurerischen Arbeit.